Auf ihrem dritten Album bitten VEIL OF MAYA den Hörer auf die Couch und analysieren mit Hilfe ausgeklügelster Beherrschung ihrer Instrumente das Unbewusste. Mysteriös flirrende Gitarren und exotisch anmutende Soundspielereien werden hierbei nicht nur im Intro angewendet.
Ganz traditionell entfaltet sich die Macht der Songs erst nach mehreren Durchgängen, verankern sich dann aber ganz in der Absicht des “id”, dem “Es” tief im Gehörgang und wandern weiter zum Gehirn um dort auf unbestimmte Zeit zu verweilen...Es ist eines der Alben, das ganz besondere Wirkung zeigt, wenn man es über Kopfhörer mit geschlossenen Augen konsumiert oder im Schlaf.
Hauptsache, man ist keiner Ablenkung ausgesetzt. Dasselbe vorgehen also, um Bands wie CULT OF LUNA oder ISIS erst so richtig zu “erfahren”. In die Nähe dieser Bands sind VEIL OF MAYA jedoch nicht gerückt.
Es regiert wie eh und je der Stop And Go Mosh in Verbindung mit dem vertrackten Gitarrenspiel.
Viele werden sich nun fragen, wo denn dann der Unterschied zu z.B. BORN OF OSIRIS oder AFTER THE BURIAL ist. Antwort: Die neue, dritte Komponente. Unter Anwendung von den bereits erwähnten, irgendwo psychedelischen Klangexperimenten, oft in Begleitung von Buschtrommeln oder eben auch den flirrenden Gitarren, definiert sich VEIL OF MAYA neu und sie bringen uns ihre Symbiose aus Sigmund Freud's Theorie des Unbewussten und dem Wissen und der Mystik einer untergegangen Kultur nah.
Zwar ist [id] kein offensichtliches Konzeptalbum geworden, aber ihr Anliegen mit dem Titel das Album zu beschreiben kann man als vollkommen gelungen betrachten und das Artwork mit den Synapsen hätte nicht besser gewählt werden können.
Tracklist:
1. [id]
2. Unbreakable
3. Dark Passenger
4. The Higler
5. Martyrs
6. Resistance
7. Circle
8. Mowgli
9. Namaste
10. Conquer
11. Codex